Vitamin K2 – für Knochen und Gefässe
Vitamin K2 – für Knochen und Gefässe
29.06.2018
Vitamin K2 ist wichtig für die Knochengesundheit und ein intaktes Herz-Kreislaufsystem. Seine Aufgabe ist es insbesondere Kalzium dorthin zu bringen, wo es hingehört (Knochen) und zu verhindern, dass es in den Gefässen abgelagert wird.
Vitamin K2 (Menachinon) ist wichtig für die Knochengesundheit und ein intaktes Herz-Kreislaufsystem. Seine Aufgabe ist insbesondere die Aufnahme von Kalzium in die Knochen zu verbessern, und gleichzeitig zu verhindern, dass es in die Gefässe eingelagert wird.
Der Schlüssel dazu ist die gamma-Carboxylierung von Glumtaminsäureresten wie sie in den sogenannten Gla-Proteinen vorkommen. Dadurch werden diese Proteine aktiviert und damit auch funktionstüchtig. Vertreter der Gla-Proteine sind beispielsweise Osteocalcin und das Matrix-Gla-Protein (MGP). Osteocalcin hemmt die Osteoklasten (Zellen, welche die Knochensubstanz abbauen), und fördert damit indirekt den Einbau von Kalzium über die Osteoblasten in die Knochensubstanz. Das aktivierte MGP scheint eine wichtige Rolle bei Schutz vor vaskulären Erkrankungen zu spielen.
Was bisher unter «Vitamin K» bekannt war ist Phyllochinon, das Vitamin K1, welches fast ausschliesslich einen Effekt auf die Blutgerinnung hat. Im Vergleich hat K2 hat gegenüber dem K1 eine viel längere Verweildauer (Halbwertszeit) im Körper von 2 bis 3 Tagen, gegenüber rund 1-2 Stunden beim K1.
Vitamin K2 ist ein wichtiger Baustein für die Knochengesundheit, ist dabei aber nicht isoliert wirksam. Mikronährstoffe wie Kalzium, Magnesium, Zink, Mangan, Kupfer, Silizium, Vitamin D3, Folsäure, Vitamine B6 und C haben ebenfalls einen Einfluss und werden ebenso benötigt.
Es sind etliche Studien zur klinischen Wirksamkeit von Vitamin K2 gemacht worden, die meisten davon mit postmenopausalen Frauen. Diese Gruppe hat erfahrungsgemäss ein erhöhtes Risiko von Osteoporose betroffen zu sein. Die Studien und daraus verfasste Metaanalysen belegen eine positive Wirkung von Vitamin K2. Die Studiengruppen, welche Vitamin K2 erhalten haben, hatten immer eine bessere Knochendichte und ein im Durschnitt vermindertes Risiko für Knochenbrüche. Allerdings profitieren postmenopausale Frauen mit einer Osteoporose weit mehr von einem Vitamin K2 Zusatz, als ihre Alterskolleginnen ohne manifeste Osteoporose.
Die Studienlage ist etwas verzerrt: die meisten Studien stammen aus Japan und es sind kaum Studien mit Männern gemacht worden.
Achtung: Patientinnen und Patienten, die Antikoagulantien vom Typ Vitamin K-Antagonisten (Cumarin-Derivate) einnehmen, sollten vor der Einnahme von Vitamin K-Präparaten ihren Arzt konsultieren. Neue orale Antikoagulantien (=NOAK) wie z.B. Faktor-Xa-Hemmer sind nicht davon betroffen.