Aktiv im Alter: Tipps, um geistig und körperlich fit zu bleiben
Den Ruhestand geniessen, Ausflüge und Reisen unternehmen, Freundschaften pflegen, mit den Enkeln die Welt nochmals neu entdecken – auch wer älter wird, möchte aktiv und selbstbestimmt am Leben teilhaben. Damit dies auch gelingt, ist es wichtig, sich geistig und körperlich fit zu halten.
Es gibt keine Garantie dafür, bis ins hohe Alter fit und gesund zu bleiben, aber es gibt viele Möglichkeiten, um altersbedingten Beschwerden durch einen bewussten Lebensstil vorzubeugen. Um etwas für seine Gesundheit zu tun, ist es nämlich nie zu spät. Zu den wichtigsten Grundlagen für ein langes, glückliches Leben gehören unter anderem Bewegung, eine gesunde Ernährung, sein Gehirn fit zu halten und soziale Kontakte. Wie das gelingen kann, verrät uns Dr. med. Simon Feldhaus in diesem Interview. Simon Feldhaus ist Chefarzt am Paramed Zentrum für Komplementärmedizin in Baar und Präsident der SSAAMP, der Swiss Society for Anti Aging Medicine and Prevention.
Simon Feldhaus, warum ist Prävention beim «gesund alt werden» eigentlich der wichtigste Faktor?
Dr. Simon Feldhaus
Grundsätzlich ist es immer besser vor Eintritt von gesundheitlichen Problemen zu handeln als erst dann, wenn sie da sind. Gesunderhaltung ist effektiver als Problembehandlung. Daher sollte Prävention so früh wie möglich begonnen werden; es gilt die «besten Jahre» so lange wie möglich zu halten und nicht primär die Gesamtzahl der Jahre zu verlängern.
Und was heisst Prävention konkret?
An und für sich ist Prävention ein gesundes Verhalten und eine sinnvolle Lebensführung. Das alltägliche Leben so ausüben, dass möglichst wenig negative Auswirkungen zu erwarten sind, ist zentral. Dazu gehört: regelmässiges Bewegen (mindestens 3x30 min pro Woche), ausreichend Flüssigkeit trinken (mind 2 Liter pro Tag), ausreichender und erholsamer Schlaf, Biologisch hochwertige Ernährung mit reduzierten Kohlenhydraten.
Ab einem gewissen Alter werden einem diverse Gesundheitschecks empfohlen. Machen diese Gesundheitschecks Sinn?
Wir sind gewohnt bei unserem Auto auch einmal jährlich Ölstand etc. prüfen zu lassen; letztendlich gilt ähnliches für den Körper; vor allem ab dem 50. Lebensjahr machen gewisse Überprüfungen von Laborwerten und Organsystemen Sinn; dies auch im Sinne einer Krebsprävention; es gilt vor allem Mängel zu erkennen, bevor diese zu einem Problem werden oder auch Organveränderungen zu erkennen, bevor sich diese manifestieren.
Je älter man wird, desto mehr Giftstoffe, Stichwort Schwermetalle etc. können sich auch in unserem Körper angesammelt haben. Was hast du da für Erfahrungen und Tipps?
Man kann sich das wie das berühmte Müllfass vorstellen, täglich wird es mit Zivilisationsmüll gefüllt und wenn es überläuft, entstehen Probleme; toxische Metalle gehören zu den zentralen Belastungsfaktoren unserer Gesellschaft und sind Teil der Nahrungskette und der uns umgebenden Umwelt; daher macht es Sinn auch diese Belastung einmal zu messen und allenfalls vorhandene toxische Metalle dann auszuleiten.
Welche Rolle spielt die Ernährung, wenn wir älter werden, gibt es zum Beispiel gewisse Stoffe, von denen wir nicht mehr genügend aufnehmen können oder wo wir im Alter mehr davon benötigen?
Die Ernährung ist der zentrale Pfeiler unseres Lebens; durch Lebensmittel führen wir nicht nur Kalorien, sondern auch wichtige Mikronährstoffe zu; allerdings hat die Qualität deutlich nachgelassen durch intensive Landwirtschaft, Auszehrung der Böden etc. Aber auch der Verbrauch ist gestiegen (vor allem was z.B. B12 angeht). Dadurch können wir heute leider nicht mehr gewährleisten, dass die Versorgung des Körpers mit allen Mikronährstoffen über die Ernährung gelingt. Beispiele, wo das der Fall ist, wären: B12, Vitamin D, Zink, Omega 3.
Und wie sieht es mit Nahrungsergänzungsmitteln aus, machen die im Alter Sinn? Und wenn ja, welche?
Nahrungsergänzungen können immer dort Sinn machen, wo individuell Schwächen oder Mangelzustände vorhanden sind oder wo das Ziel ist dafür zu sorgen, dass keine Mangelzustände auftreten. Wichtige Nährstoffe im Alter wären: Vitamin B12, Folsäure, Zink, Omega 3 Fettsäuren, Magnesium und Lezithin.
Zum Schluss noch eine letzte Frage: Wenn du in einem Satz erklären müsstest, was «gesund alt wer-den» für dich bedeutet. Wie würdest du das umschreiben?
Frühzeitiger Beginn mit Prävention, um die Besten Jahre so lange wie möglich ausleben zu können.
Herzlichen Dank Simon Feldhaus für diese wertvollen Tipps zum Thema «gesund alt werden»
Passende Links zum Thema
Anti Aging Fachgesellschaft - SSAAMP - Swiss Society for Anti Aging Medicine and Prevention
- Autor/in:
- Simone Walther Büel
- Tags zum Bericht:
-
Unternehmenskommunikation
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