Dank beruflicher Integration wieder einen Platz in der Arbeitswelt finden
Für Menschen mit gesundheitlichen oder sozialen Beeinträchtigungen ist es oft schwierig einen Platz in der Arbeitswelt zu finden. Organisationen wie die GEWA oder die Band-Genossenschaft begleiten Menschen in solchen Situationen. Dabei sind sie auf Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber angewiesen, die bereit sind solche Menschen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu unterstützen. Der ebi-pharm ist soziales Engagement ein wichtiges Anliegen, aus dem Grund engagiert sie sich schon seit längerer Zeit im Bereich der Arbeitsintegration.
Seit rund zehn Jahren finden Menschen mit einer Beeinträchtigung oder im Rahmen einer arbeitsmarktlichen Massnahme der Arbeitslosenversicherung bei der ebi-pharm im Bereich Logistik eine weiterführende Beschäftigung/ein Arbeitstraining und nach Möglichkeit die Chance, wieder einen Platz in der Arbeitswelt (im ersten Arbeitsmarkt) zu finden. In der Regel sind immer ein bis zwei Personen im Rahmen der Arbeitsintegration in der Logistikabteilung der ebi-pharm tätig. Vermittelt werden diese Mitarbeitenden durch Organisationen wie die Stiftung GEWA, die Band-Genossenschaft oder die Arbeitsintegration der Klinik Südhang. Es sind entweder Lehrlinge oder Praktikanten, die in der Regel rund drei Monate hier arbeiten.
Mario Saurer, Bereichsleiter Logistik / Mitglied Geschäftsleitung
Es beginnt immer mit einem Gespräch
Am Anfang einer Zusammenarbeit steht immer ein Gespräch: Da sitzen dann von der Seite ebi-pharm Mario Saurer, Bereichsleiter Logistik und Philipp Binggeli, Leiter Lagerlogistik mit der Person, um die es geht und der Person der vermittelnden Organisation zusammen. Wenn nach dem Gespräch alle drei Parteien das Gefühl haben, dass es passt, dann kommt die vermittelte Person für zwei bis drei Tage schnuppern und wenn nach dieser Schnupperzeit immer noch alle drei Parteien finden, dass es passt, dann werden die Verträge/Vereinbarungen für den dreimonatigen Einsatz abgeschlossen.
Durch einfachere Arbeiten rasch Erfolgserlebnisse schaffen
Zum Start ihres Einsatzes werden diese Menschen immer sehr nah begleitet, wie Philipp Binggeli, Leiter Lagerlogistik, betont. Der erste Einsatzort ist stets die Spedition, dort erledigen sie einfachere Arbeiten, wie Kommissionieren und Verpacken. Es sei wichtig mit einfachen Arbeiten zu beginnen, ergänzt Mario Saurer, damit diese Menschen rasch ein Erfolgserlebnis hätten, das motiviere. Der Bereich Logistik ist zudem sehr geeignet für Arbeitsintegration, dank klar abgrenzbaren Aufgaben. Zudem sei immer jemand da, sagt Philipp Binggeli. Die Menschen, die hier integriert werden, haben also stets die Möglichkeit sich an einen der festangestellten Mitarbeitenden zu wenden, wenn sie unsicher sind oder Fragen haben. Das Lagerlogistik-Team ist gut eingespielt und hilft gerne. Zudem ist das Team in der Regel informiert über das Handicap des zu integrierenden Menschen, ausser die Person möchte das nicht. Diese Information hilft für das bessere gegenseitige Verständnis.
Philipp Binggeli, Leiter Lagerlogistik
Geduld, Feingefühl und Ehrlichkeit sind gefragt
Arbeitsintegration kann manchmal eine Herausforderung sein. Sehr wichtig sind Geduld und das nötige Feingefühl, denn durch ihre Einschränkungen sind diese Menschen häufig etwas langsamer, einige sind auch nicht mehr an eine Tagesstruktur gewohnt und müssen dies zuerst einmal wieder lernen. «Man muss akzeptieren können, dass jemand auch einmal sehr kurzfristig ausfallen kann», sagt Philipp Binggeli. Da ist dann Flexibilität vom restlichen Team gefragt, um den Ausfall zu kompensieren und dennoch im Zeitplan zu bleiben. Zu den Herausforderungen gehören auch die Standortgespräche, hier ist absolute Ehrlichkeit gefragt oder wie Mario Saurer sagt: «Es ist wichtig, auch sagen zu können, es reicht halt noch nicht», denn es bringe dem Menschen nichts, wenn man ihm vorgaukle seine Arbeit sei gut gewesen, das aber nicht so sei. Er müsse eine ehrliche Einschätzung erhalten, damit er seine Chancen auf dem ungeschützten Arbeitsmarkt richtig einschätzen könne.
Wertschätzung und Dankbarkeit
Die Arbeitsintegration bringt auch viel Schönes mit sich, sei es zu sehen, wie jemand nach seinem Praktikumseinsatz eine Festanstellung auf dem Arbeitsmarkt findet oder wenn ehemalige Praktikantinnen und Praktikanten wieder einmal bei der ebi-pharm vorbeischauen. Da gibt es zum Beispiel den ehemaligen Praktikanten, der eine Anstellung als Hauswart gefunden hat und dann voller Begeisterung von seiner Tätigkeit erzählt oder ein anderer ehemaliger Praktikant und grosser Fribourg-Gottéron Fan, der gerne einmal wieder zum Fachsimpeln über Eishockey in die ebi-pharm kommt, da es im Logistikteam mit Rolf Schneiter und Roland Schneider zwei eingefleischte SCB-Fans hat. Bei solchen Gesprächen zündet man sich dann auch gerne etwas an und jeder ist natürlich überzeugt, dass seine Mannschaft eindeutig die Beste ist.
Win-Win für alle
Felipe Messerli, Lagerlogistik
«Die Arbeitsintegration ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten», sagt Mario Saurer, «die ebi-pharm profitiert von einer zusätzlichen Arbeitskraft und die integrierte Person erhält die Möglichkeit zu sehen, wie es ist, auf dem ungeschützten Arbeitsmarkt tätig zu sein.» Der zusätzliche administrative Aufwand hält sich zudem sehr in Grenzen, wie Mario Saurer betont, denn das Arbeitsverhältnis wird direkt zwischen der Logistikabteilung und der vermittelnden Organisation, wie zum Beispiel der GEWA geregelt. Das Finanzielle läuft über die vermittelnde Organisation, also Personalabteilung und Finanzbuchhaltung der ebi-pharm kommen nur am Rande mit ins Spiel und haben somit auch keinen grossen zusätzlichen Aufwand. Wenn die drei Monate Praktikum um sind, erhält der Praktikant/die Praktikantin eine Arbeitsbestätigung der ebi-pharm, wo festgehalten ist, wie er/sie gearbeitet und welche Fortschritte er/sie gemacht hat. Zudem gibt es immer auch ein Abschiedsgeschenklein mit verschiedenen ebi-pharm Produkten als Erinnerung.
- Autor/in:
- Simone Walther Büel
- Tags zum Bericht:
-
Unternehmenskommunikation
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