Kaffee und weitere Muntermacher
Viele Menschen können sich ihren Tag ohne eine oder mehrere Tassen Kaffee schlichtweg nicht vorstellen. Andere halten das koffeinhaltige Heissgetränk für ungesund oder vertragen es nicht und verzichten deshalb darauf. Ob Kaffee gesund oder ungesund ist, lässt sich nicht so pauschal beantworten. Er kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unseren Körper haben, was nicht zuletzt von der Menge abhängt, die man pro Tag trinkt. Für Menschen, die auf Kaffee verzichten wollen oder müssen, gibt es verschiedene alternative Muntermacher.
Von Simone Walther Büel
Diplomierte Journalistin/Mitarbeiterin Marketing Services & Kommunikation bei der ebi-pharm ag

Seit wann trinken wir Kaffee?
Kaffee begleitet uns seit dem Ende des 10 Jahrhunderts. Die ersten Kaffeepflanzen wurden um 950 n. Chr. in Äthiopien entdeckt. Nach und nach wurde die Kaffeezubereitung perfektioniert. Im 16. Jahrhundert erreichte der Kaffee Wien und begann von dort aus seinen weltweiten Siegeszug. Bis zu dem Zeitpunkt war Kaffee ein Luxusgut und galt seine Ausfuhr als Straftat.
Ist Kaffee gesund oder ungesund?
Lange Zeit galt Kaffee als ungesund. So setzte die Weltgesundheitsorganisation den Muntermacher 1991 auf die Liste möglicher krebserregender Substanzen. 2016 erfolgte dann seine Rehabilitation, da neuere Studien doch keinen direkten Zusammenhang zwischen Krebs und Kaffeekonsum herstellen konnten.
Heute gibt es sogar Hinweise, dass die positiven Wirkungen von Kaffee bei moderatem Konsum überwiegen. So soll Kaffee z.B. gut sein für Diabetiker, weil er die Insulinwirkung verbessert. Weitere Studien zeigen, dass Kaffeetrinker seltener an Darmkrebs erkranken oder dass der Konsum von Kaffee Arteriosklerose vorbeugt. Laut anderen Studien verbessert Kaffee bei älteren Menschen möglicherweise das Gedächtnis und senkt das Risiko an Alzheimer zu erkranken. All diese Resultate sollte man aber dennoch mit Vorsicht geniessen, denn sie basieren auf Experimenten an Tieren oder Zellkulturen. Oder es sind Beobachtungsstudien, die grundsätzlich als weniger aussagekräftig gelten.
Generell gilt, dass Koffein bei einem moderaten Kaffeekonsum für gesunde Erwachsene nicht schädlich ist. Aber was ist moderat? Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält Einzeldosen von bis zu 200 Milligramm Koffein, also zirka zwei Tassen Filterkaffee hintereinander für gesunde Erwachsene für unbedenklich. Ebenso unbedenklich sei eine über den gesamten Tag verteilte Koffeinmenge von bis zu 400 Milligramm, was etwa 4 Tassen Filterkaffee entspricht.
Ein australisches Forscherteam empfiehlt nach einer Analyse mit fast 350'000 Menschen eine Obergrenze von sechs Tassen Kaffee am Tag. Danach könnte das Risiko für Herzerkrankungen steigen. Die Studienlage hierzu ist aber nicht eindeutig.
Es gibt jedoch auch Risikogruppen, bei denen Kaffee zu unerwünschten Effekten führen kann. Diese Menschen sollten zurückhaltend sein beim Kaffeegenuss oder ganz auf Kaffee verzichten. Dazu gehören Menschen, die an Osteoporose leiden. Das liegt daran, dass das im Kaffee enthaltene Koffein nicht nur munter macht, sondern auch die Ausscheidung von Kalzium und somit den Knochenabbau fördert. Die Empfehlung lautet hier nicht mehr als drei Tassen pro Tag und die am besten mit Milch. Die gleiche Empfehlung gilt auch für Menschen, die regelmässig Kortison einnehmen müssen. Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere verzichten am besten auf Kaffee oder ersetzen ihn durch eine koffeinfreie Alternative, denn zu viel Koffein kann das Geburtsgewicht des Kindes verringern. Wenn sie nicht auf Kaffee verzichten möchten, sollte die Gesamtmenge an Koffein über den Tag verteilt 200 mg nicht überschreiten, das entspricht zirka zwei Tassen Filterkaffee pro Tag und gilt laut EFSA als unbedenklich für das Ungeborene. Die gleiche Empfehlung gilt auch für Stillende.
Vorsichtig sein beim Kaffeegenuss sollten auch Personen, die zu hohen Blutfettwerten neigen, denn Kaffee steigert den Gehalt von Cholesterin und Homocystein im Blut. Auch Magenempfindliche, die öfter an Sodbrennen leiden, sollten nicht zu viel Kaffee trinken.
Ist Kaffee eine Droge?
Obwohl Koffein offiziell nicht als Suchtmittel eingestuft wird, ist es medizinisch und pharmakologisch gesehen eine Droge und macht abhängig. Der Körper gewöhnt sich nämlich an den regelmässigen Kaffeekonsum, auch bei kleinen Mengen. Wenn dann der gewohnte Wirkstoff ausbleibt, kann der Körper mit Entzugserscheinungen reagieren, typisch sind z.B. Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Aber auch depressive Verstimmungen und Reizbarkeit können auftreten. Die Entzugserscheinungen können am Anfang stark sein, nach spätestens neun Tagen ist das Ganze aber vorbei.
Ab und zu auf Kaffee zu verzichten kann sinnvoll sein, denn der Körper reagiert auf die regelmässige Zufuhr von Koffein und bildet mehr Adenosin-Rezeptoren aus. Das bedeutet: Je mehr Koffein wir regelmässig zu uns nehmen, desto schlechter wirkt es. Oder anders gesagt: Wer seltener Kaffee trinkt, profitiert stärker vom Wachmacher-Effekt als Dauer-Kaffeetrinkerinnen und -Kaffeetrinker.
Alternative Muntermacher mit und ohne Koffein
Es gibt unterschiedliche Gründe teilweise oder ganz auf Kaffee zu verzichten von Krankheiten, über unangenehme Nebenwirkungen, eine Schwangerschaft oder ganz einfach, weil man Kaffee nicht mag. Hier findest du einige Alternativen mit und ohne Koffein.
Kaffeealternativen mit Koffein
- Grüner Tee
- Schwarzer Tee
- Guarana-Pulver
- Matcha-Tee
- Mate-Tee
Wichtiger Tipp: Auf koffeinhaltige Alternativen wie Energy-Drinks, Softgetränke oder fertige Eiskaffees aus dem Kühlregal verzichtet man am besten. Diese Getränke enthalten meistens sehr viel Zucker.
Kaffeealternativen ohne Koffein
- Ingwertee
- Kurkumatee
- Heimische Kaffee-Alternativen (z.B. Dinkelkaffee, Eichelkaffee, Zichorienkaffee, Löwenzahnwurzelkaffee)
- Rooibos-Tee
- Heisse Zitrone (1 Tasse heisses Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone. Das Wasser sollte dabei höchstens auf 60° C erhitzt werden, da das enthaltene Vitamin C hitzeempfindlich ist)
- Kakao (gemeint ist hier nicht das süsse Schokolade- oder Kakaopulver für Kinder, sondern der zuckerfreie Backkakao zubereitet mit warmer Milch oder einer Milchalternative)
Alternativen zu Kaffee gibt es viele, am besten probiert man sich einfach einmal durch und findet seinen Lieblingswachmacher.
Passende Links zum Thema:
Guten Morgen! 12 Kaffee-Alternativen mit und ohne Koffein - ÖKO-TEST
13 Kaffee-Alternativen mit oder ohne Koffein | kraut&rüben
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- Simone Walther Büel
- Tags zum Bericht:
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Unternehmenskommunikation
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