Überfordert? Wenn Schule und Freizeit zu viel werden.
Kinder und Jugendliche sind in der heutigen Zeit von vielen Seiten gefordert. Schule, Eltern, Sport, Kolleginnen und Kollegen – überall gilt es gewisse Erwartungen zu erfüllen. Das erzeugt Druck, der von den Kindern und Jugendlichen häufig nicht einmal bewusst wahrgenommen wird. Das Umfeld der Kinder und Jugendlichen kann hier Unterstützung bieten, damit der Druck nicht plötzlich zu gross wird.
Kinder und Jugendliche können oft nicht einschätzen, was ihnen guttut und was nicht. Deshalb spüren sie häufig nicht ausreichend, wann etwas zu viel wird für sie. Wenn es dann aber zu viel wird, kann sich das in Form von verschiedenen Symptomen äussern. Die Symptome einer Überlastung sind sehr vielfältig, es können körperliche Beschwerden sein, aber auch Verhaltensstörungen gehören dazu. Bei jüngeren Kindern zeigt sich das zum Beispiel in Form von Bauchweh, Schlafproblemen, Ängsten oder Reizbarkeit. Bei älteren Kindern und Jugendlichen sind es eher Kopfschmerzen, Übelkeit, weniger Appetit, Verspannungen, ebenfalls Ängste und Rückzug bis hin zur Depression.
Sich Zeit nehmen und zuhören ist wichtig
Wenn solche Symptome auftreten, dann sollten die Eltern und das Umfeld der Kinder hellhörig werden. Ganz wichtig ist jetzt, sich für das Kind Zeit zu nehmen und ihm zuzuhören. Schon diese beiden einfachen Tipps können oft Wunder wirken und helfen herauszufinden, wo der Schuh drückt. Sind die Ursachen der Überlastung einmal erkannt, gilt es gemeinsam Strategien zu finden, wie der Druck reduziert werden kann. Das kann zum Beispiel heissen, ein Training weniger pro Woche, Mobile ab 20 Uhr immer ausschalten, den Tag besser strukturieren, Auszeiten einplanen, …
Wenn das nicht hilft oder die Symptome schon zu lange anhalten, dann ist es sinnvoll sich fachliche Unterstützung zu holen zum Beispiel beim Kinderarzt oder einem Kinder- und Jugendpsychologen.
Vorbildfunktion der Eltern und des näheren Umfelds
Eigentlich wünschen sich aber alle Eltern, dass es bei ihrem Kind gar nie zu einer solchen Belastungssituation kommt, die zu Symptomen führt. Und da haben Eltern und das nähere Umfeld durchaus gute Möglichkeiten, um einer solchen Situation vorzubeugen. Dabei spielt die Vorbildfunktion eine wesentliche Rolle. Wie gehen zum Beispiel die Eltern mit einem vollen Terminkalender um? Nehmen sie sich Auszeiten? Gibt es Zeiten, wo sie auch einmal offline sind? Hier gilt es sich selbst an der Nase zu nehmen, denn wer selbst dauernd herumstresst und sich keine Ruhe gönnt, der kann das auch nicht von seinem Kind verlangen. Wie wäre es einmal gemeinsame Auszeiten einzuplanen? Zum Beispiel indem man sich gemeinsam an der frischen Luft bewegt?
Kurzzeitige Belastungsphasen meistern
Auch die besten vorbeugenden Massnahmen können jedoch nicht verhindern, dass es im Alltag unserer Kinder und Jugendlichen kurzzeitig zu erhöhten Belastungsphasen kommen kann. In solchen Phasen gibt es diverse Dinge, die dabei helfen die stressige Zeit zu meistern. Das können zum Beispiel Entspannungstechniken sein oder komplementärmedizinische Präparate, die die Kinder unterstützen, ausgeglichen in den Tag zu starten.
Noch weitere Tipps zum Thema
Wünschen Sie sich noch weitere Informationen zum Thema?
Dann hören Sie unseren Podcast «Leistungsdruck». Hier gibt es wertvolle Tipps von Kinderärztin Mercedes Ogal.
- Autor/in:
- Simone Walther Büel
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