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Wissen ebi-aktuell Mehr Gelassenheit – wie Psyche und Nerven stärken

«Mehr Gelassenheit – wie Psyche und Nerven stärken»

Um für hektische Zeiten im Alltag gerüstet zu sein, ist es wichtig, in ruhigeren Zeiten Kraft zu tanken und die Nerven zu stärken. Dafür benötigt es oft gar nicht viel, schon kleine Dinge wie sich regelmässig mit Freunden treffen, Bewegung an der frischen Luft, eine abwechslungsreiche Ernährung und sich Zeit nehmen für Dinge, die einem Freude bereiten, tragen viel dazu bei, dass wir uns ausgeglichener und weniger gestresst fühlen.

Eine junge Frau lehnt sich über einen Balkon und trinkt Kaffee. Es ist das Titelbild zum Blogbeitrag "Nerven und Psyche" aus komplementärmedizinischer Sicht.

Was macht Nerven stark oder schwach

«Der/Die hat starke Nerven!», sagt die Redensart und meint damit, dass jemand in stressigen und angespannten Situationen gelassen und entspannt bleibt. Das Nervensystem arbeitet bei diesen Menschen auch unter Druck im entspannten Modus, so dass sie trotz Stress konzentriert arbeiten und weiteren Tätigkeiten nachgehen können. Was macht aber eigentlich Nerven stark oder schwächt sie im Gegenzug? Starke Nerven sind Folge unserer Lebenserfahrungen, schwache Nerven ebenso. Wer zum Beispiel in seiner Kindheit viele negative Erfahrungen gemacht hat, ist häufig weniger zuversichtlich und ängstlicher. Dadurch werden Situationen vom Gehirn als gefährlicher eingestuft, als sie in Wirklichkeit sind. Das löst Stress im Körper aus und der kostet wiederum viel Kraft und Nerven. Die gute Nachricht ist, das muss nicht so bleiben, unser Nervenkostüm lässt sich nämlich aktiv trainieren und stärken.

Bewegung und Entspannung

Ein wichtiger Pfeiler, um seine Nerven und Psyche zu stärken ist Bewegung. Sie wirkt sich positiv auf Körper und Nervensystem aus. Aber Vorsicht, das gilt nur, wenn man sich dabei nicht erneut unter Druck setzt und zu hohe Ziel steckt. Wie wäre es zum Beispiel einfach mit einem täglich 30-minütigen Spaziergang in der Natur? Das regt die Ausschüttung von Glückshormonen an, lindert Stress und Müdigkeit und stärkt das Immunsystem. Und wenn es am Anfang nicht täglich klappt, dann versuchen sie es zuerst einmal mit einem Spaziergang pro Woche und steigern die Anzahl Spaziergänge anschliessend nach und nach.

Als sehr nützlich, um das persönliche Stressempfinden zu verbessern, haben sich auch Entspannungstechniken erwiesen. Das kann Yoga, Tai-Chi, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder ähnliches sein. Wichtig ist, dass man sich mit der gewählten Entspannungsmethode wohl fühlt. Zur Entspannung tragen ebenfalls Hobbys und Dinge bei, die man gerne tut. Das kann zum Beispiel das wöchentliche Mitsingen in einem Chor, kochen, lesen oder gärtnern sein, um nur einige zu nennen.

Prioritäten setzen und «Nein» sagen lernen

Häufig sind es Zeitdruck und eine grosse Arbeitsbelastung, welche unsere Widerstandskraft schwächen. Hier hilft es Prioritäten zu setzen und seine eigenen Grenzen zu kennen. Das bedeutet klar zu kommunizieren, wenn einem eine Aufgabe über den Kopf wächst und zu gewissen Dingen bewusst Nein zu sagen. Wer gelernt hat Grenzen zu setzen, schützt sich vor Überforderung. Wer viel arbeitet, benötigt regelmässig eine Pause, und zwar eine, die wirkliche Erholung bringt. Das kann auch bedeuten, dass man ab und zu den Stecker zieht und sich damit vor der ständigen Erreichbarkeit bewahrt.

Nervennahrung

Die Ernährung hat ebenfalls einen Einfluss auf unser Nervensystem. So werden B-Vitamine häufig als «Nerven-Vitamine» bezeichnet. Dementsprechend liefert zum Beispiel Vitamin B1 schnelle Energie. Vitamin B1 ist in Vollkornprodukten, Linsen, Bohnen und Walnüssen enthalten. Vitamin B2 wiederum hemmt Stresshormone. Man findet dieses Vitamin in Joghurt, Ei oder Sonnenblumenkernen. Vitamin B12 ist für den Schutz und die Regeneration der Nervenzellen zuständig. Zuwenig Vitamin B12 stört die Nervenübertragung und führt zu einem schwachen Nervenkostüm. Vitamin B12 ist hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel Eier, Lachs, Emmentaler oder Rindsleber. Deshalb ist es insbesondere für Veganer wichtig, dieses Vitamin zu supplementieren.

Wer unter Stress leidet, dessen Körper produziert vermehrt Adrenalin und da Vitamin C für die Adrenalin-Produktion benötigt wird, ist es in stressigen Zeiten besonders wichtig, genügend Vitamin C zu sich zu nehmen, damit nebst der Adrenalinproduktion auch noch genügend Vitamin C für das Immunsystem zur Verfügung steht. Vitamin C findet sich in frischem Obst und Gemüse, wie Orangen, Kiwi, Paprika, Brokkoli und Beeren.

Omega-3 Fettsäuren sind wichtig für unser Gehirn, denn sie stärken die Nervenzellen. Omega-3 Fettsäuren finden sich in fettem Fisch, Algenöl oder in Nüssen.

Nicht zu vergessen sind Proteine, denn chronischer Stress steigert den Proteinbedarf. Mageres Fleisch, Fisch, Geflügel oder Hülsenfrüchte gehören daher ebenfalls regelmässig auf den Tisch.

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine ausgewogene und vielseitige Ernährung, wie zum Beispiel die mediterrane Ernährung, die Nerven stärkt. Die mediterrane Ernährung basiert auf viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorn-Getreideprodukten, Olivenöl, moderatem Fischkonsum, einer gemässigten Menge an Milchprodukten, Wein und Fleisch

Soziale Kontakte festigen Nerven und Psyche

Soziale Kontakte sind wichtig für unsere körperliche und psychische Gesundheit. Gerade in schwierigen und stressigen Zeiten sind soziale Beziehungen eine wichtige Ressource, um diese besser zu bewältigen. Es lohnt sich deshalb Zeit und Energie in die Pflege von Freundschaften zu investieren. Mit wie vielen Menschen jemand Kontakt hat, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Während die eine Person fast das halbe Dorf kennt, reichen der anderen zwei bis drei enge Vertraute. Wichtig ist einzig, dass wir uns in der Gegenwart dieser Menschen geborgen und getragen fühlen.

In ruhigen Zeiten vorsorgen

Es ist sinnvoll seine Nerven und Psyche in ruhigeren Zeiten zu stärken, das hilft einem dann stressige Phasen besser zu bewältigen. Das bedeutet seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auch danach zu handeln. Wer seinen Selbstwert kennt, kann sich auch besser abgrenzen und besitzt damit eine wichtige Kraftquelle, um sich gegen Stress zu schützen.


Passende Podcasts zum Thema «Nerven und Psyche»


Autor/in:
Simone Walther Büel
Tags zum Bericht:
Blog

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