Was bewegt die ebi im Frühling 2023?
Viermal im Jahr fragen wir bei unserem Geschäftsführer Stefan Binz nach, welche Themen im Moment die ebi-pharm gerade bewegen. In dieser Frühlingsausgabe wird es persönlich. Wir wollen von Stefan Binz nämlich erfahren, was es bedeutet, Geschäftsleiter eines KMU’s mit über 120 Mitarbeitenden zu sein.
Stefan Binz du hast im Jahr 2008 die Geschäftsführung der ebi-pharm von deinem Vater Jürg Binz übernommen. Wie war das für dich, war das eher ein Sprung ins kalte Wasser oder gar nicht so ein grosser Schritt, weil du nach und nach in die Rolle hineinwachsen konntest?
Es ist effektiv eher das Zweite. Zum Zeitpunkt der Übernahme der Geschäftsführung arbeitete ich bereits 8 Jahre im Familienunternehmen. Ich konnte diverse Funktionen und Bereiche durchlaufen und das Wichtigste – ich wurde langsam und stetig durch meinen Vater eingeführt und an die neuen Aufgaben herangeführt.
Als dann der 1. Juli 2008 kam, sahen meine Aufgaben nicht gross anders aus als vorher. Jedoch spürte ich schon von einem Tag auf den anderen den erhöhten Druck, respektive die grössere Verantwortung.
Öfters hört man bei Generationenwechseln in Familienbetrieben, dass die ältere Generation dann doch noch nicht ganz loslassen kann. Wie war das bei euch?
Das war ganz anders. Einerseits glaube ich, dass mein Vater generell gut loslassen kann. Er ist eine Person, die sich mit mindestens 100% Präsenz in die Aufgaben hineingibt, die er verfolgt. Hingegen kann er diese gut hinter sich lassen, wenn sie erledigt oder eben delegiert wurden. Ich muss sagen, nicht nur in diesem Bereich ist er für mich ein grosses Vorbild!
Was damals dazu kam und die Übergabe weiter vereinfachte, war die Tatsache, dass er damals in einer komplementärmedizinischen Klinik eine operative Rolle annehmen musste. Das war zwar so nicht vorgesehen, doch aufgrund seiner vorangehenden Verwaltungsratstätigkeit und des sofortigen Ausfalls des CEOs, hat er sich sofort dort reingeschickt. Für ebi-pharm hat das bedeutet, dass er nicht anders konnte als loszulassen. Und ich konnte nicht anders als mich voll reinzugeben. Das war im Nachhinein betrachtet sicher ganz gut so.
Dein Vater hatte sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, blieb aber bis im Mai 2020 Verwaltungsratspräsident der ebi-pharm. Gab dir das auch eine gewisse Sicherheit?
Genau. Es war von Beginn weg geplant, dass sich mein Vater nicht mehr um das operative Geschäft kümmern möchte, jedoch war er natürlich mit ganzer Leidenschaft und vollem Interesse im strategischen Bereich mit dabei. Für mich waren diese 12 Jahre mit ihm als VRP und mir als Geschäftsführer sehr wertvoll. Ich bin mir stets bewusst, was er da gestartet hat und es war für mich immer eine Freude, dies zusammen mit ihm weiterzuführen. Sicher ist es auch so, dass es eine gewisse Sicherheit bringt, wenn im Familienunternehmen weitere Familienmitglieder (auch in der Rolle als Miteigentümer) die Verantwortung mittragen.
Seit 2020 bist du selbst Verwaltungsratspräsident der ebi-pharm ag. Was bedeutet das konkret? Welche zusätzlichen Aufgaben sind dadurch für dich noch hinzugekommen?
Es sind keine weiteren Aufgaben dazu gekommen. Bereits vorher war ich Teil des VR-Gremiums und natürlich war ich bereits vorher ein Treiber der strategischen Themen. Es war dann einfach eine weitere Übernahme von Verantwortung. Ich bin entsprechend auch dankbar, dass zum gleichen Zeitpunkt meine Schwester – Andrea Zanetti – in den Verwaltungsrat gestossen ist. Auch sie bringt viele Jahre Erfahrung mit und ist für mich schon lange eine wichtige Unterstützung.
Die ebi-pharm ist seit ihrer Gründung im Jahr 1988 stetig gewachsen, inzwischen zählt sie über 120 Mitarbeitende. Das bedeutet gleichzeitig auch eine grosse Verantwortung. Wie gehst du damit um?
Ja, das ist so. Und da kommt mir sicher zum Teil auch mein Charakter in die Quere. Ich bin eine Person, die Verantwortung annimmt und der es wichtig ist, dass Mitarbeitende und Partner mit den Möglichkeiten und Leistungen unseres Unternehmens zufrieden sind. Stabilität und Sicherheit für unser Unternehmen und eben auch alle Mitarbeitenden ist mir sehr wichtig. Diese Verantwortung trage ich natürlich nicht nur von morgens um 7 Uhr bis abends um 18 Uhr mit mir herum…
Ist diese Verantwortung manchmal auch eine Last?
Wir leben in einer Zeit, in welcher sich so Vieles verändert. Alles wird zunehmend komplexer. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass all dies neben mir durchgehen würde. Es gibt Momente, in denen auch ich mich frage, wofür ich das alles mache. Doch dann kehrt man zurück ins Unternehmen, sieht die Mitarbeitenden, die jeden Tag das Maximale leisten oder trifft Partner, die all dieses Engagement schätzen. Spätestens dann weiss man wieder, dass man am richtigen Ort unterwegs ist.
Hinzu kommt, dass ich kaum der Typ bin, der mit wenig Verantwortung und Herausforderung glücklich würde …
Welches sind die Dinge, die dir an deiner Aufgabe als Geschäftsführer und Verwaltungsratspräsident der ebi-pharm besonders Freude bereiten?
Sicher ist es die Abwechslung und die verschiedenen strategischen Projekte. Da hole ich am meisten Energie und diese bereiten mir ungemein viel Spass! Und wie oben schon erwähnt, bin ich eine Person, die ein stimmiges Umfeld braucht. Ich darf mich so glücklich schätzen, dass ich so viele loyale und engagierte Wegbegleiter an meiner Seite weiss. Das trifft einerseits auf die Mitarbeitenden zu, aber genau gleich auch an viele langjährige Kunden und Partner!
Und auf was bist du besonders stolz?
Ich spreche immer lieber von Dankbarkeit als von Stolz. Ich bin dankbar für die vielen Jahre, in welchen wir uns stets erfreulich entwickeln konnten und für die vielen Partnerschaften, die über viele Jahre anhalten. Es ist kein Zufall, dass wir verschiedene Partner seit den ersten Gründungsjahren an unserer Seite wissen und es ist auch kein Zufall, dass wir Jahr für Jahr viele Mitarbeiterjubiläen feiern dürfen – oftmals auch 10-, 15- oder 20-jährige!
Gibt es auch Bereiche/Entwicklungen, die dir Sorgen machen?
Vielen Entwicklungen blicke ich mit Spannung entgegen. Einerseits sind im Markt eine grosse Dynamik und zum Teil auch eine Nervosität spürbar. Ich rechne mit vielen Veränderungen über die nächsten Jahre.
Dazu kommen die ganzen äusseren Umstände wie Teuerung, Energiekrise oder die geopolitische Lage. Vieles davon liegt nicht direkt in unseren Händen; und doch sind wir von den Entwicklungen stark betroffen.
Da mache ich mir schon Gedanken…
Wie gehst du mit solch schwierigen Themen um, hast du da zum Beispiel gewisse Strategien, die dir helfen schwierige Situationen besser zu meistern?
Generell versuchen wir möglichst mit Weitblick die Szenarien zu erkennen und Lösungen dazu zu erarbeiten. Das ist einfacher gesagt als gemacht. Dennoch glaube ich, dass wir diesbezüglich bis heute nicht alles falsch gemacht haben und es uns daher oftmals schon gelungen ist, uns frühzeitig auf Veränderungen einzustimmen. Wir sind immer noch ein KMU mit kurzen Entscheidungswegen. Das hilft uns!
Mehr denn je bin ich zudem der Überzeugung, dass wir viel mehr zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen sollten. Diesem Grundsatz versuche ich auch wann immer möglich gerecht zu werden!
Stefan Binz, ganz herzlichen Dank für dieses sehr persönliche Interview.
- Autor/in:
- Simone Walther Büel
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Blog Unternehmenskommunikation
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