Wissens-ABC: Weshalb bekommt man Schuppen?
Bei unserer Serie Wissens-ABC gehen wir Alltagsphänomenen auf den Grund. Dieses Mal gehen wir der Frage nach, weshalb man Schuppen bekommt. Da können nämlich verschiedene Dinge eine Rolle spielen - unter anderem die Jahreszeit, aber auch Hormone.
Schuppen sind ein sehr häufiges Kopfhautproblem, etwa die Hälfte aller Erwachsenen ist davon betroffen. Schuppen sind meist harmlos, aber dennoch lästig. Die kleinen weissen oder gelben Flöckchen, die auf den Schultern landen oder im Haar kleben bleiben, können nicht nur unansehnlich sein, sondern auch ein Jucken auf der Kopfhaut verursachen.
Zu sagen ist, dass Hautschuppen bei jedem Menschen vorkommen, denn unsere Haut erneuert sich ständig. Die oberste Hautschicht (Epidermis) besteht aus Hautzellen, die in mehreren Schichten angeordnet sind. Die Zellen durchwandern innerhalb von vier Wochen die verschiedenen Hautschichten von innen nach aussen. An der Hautoberfläche sterben sie schliesslich ab und werden abgestossen. Von diesem natürlichen Prozess bekommen wir normalerweise nichts mit, da die abgestorbenen Hautzellen/Hautschüppchen mikroskopisch klein und somit mit blossem Auge nicht erkennbar sind. Wenn die Haut die Hautschüppchen jedoch zu schnell abstösst und diese sich verklumpen, dann werden sie für uns ab einer Anzahl von ca. fünfhundert Zellen als Schuppen sichtbar.
Schuppen sind nicht gleich Schuppen
Die Schuppen lassen sich in zwei Kategorien einteilen, nämlich in trockene und in fettige Schuppen. Je nach Art der Schuppen unterscheiden sich auch die Ursachen, die zu den Schuppen führen.
Trockene Schuppen:
Die trockenen, weissen Schuppen, die wie Flöckchen auf die Schulter rieseln, rühren meist von einer trockenen Kopfhaut her. Trockene Kopfhaut kann verschiedene Ursachen haben, wie Heizungsluft im Winter, ein heisses, trockenes Klima im Sommer, stark entfettende und austrocknende Shampoos und Pflegmittel, zu häufiges Haarewaschen oder zu heisses Föhnen. Auch bei bestimmten Erkrankungen kann es zu trockenen Schuppen kommen, wie zum Beispiel bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris).
Fettige Schuppen:
Die fettigen, gelblichen Schuppen, die meist in den Haaren kleben bleiben, entstehen durch eine verstärkte Talgproduktion auf der Kopfhaut. Typischerweise bilden sich die fettigen Schuppen am Haaransatz im Bereich der Stirn und der Augenbrauen. Zu einer erhöhten Talgproduktion kann es durch hormonelle Veränderungen kommen, zum Beispiel in der Pubertät, während der Schwangerschaft und Stillzeit oder in den Wechseljahren.
Bilden sich auf der Kopfhaut gelbe, grosse Schuppen, kann das auch ein Hinweis auf ein «seborrhoisches Ekzem» sein, eine verbreitete Hautkrankheit. Verantwortlich dafür ist in vielen Fällen der Hefepilz «Malassezia Furfur». Er gehört zur normalen Hautflora, kann sich aber unter bestimmten Bedingungen zu stark vermehren. Ein Risikofaktor ist beispielsweise Stress, weil durch die psychische Belastung das Immunsystem geschwächt wird.
Von fettigen Schuppen sind Männer häufiger betroffen als Frauen, da sie insgesamt zu fettigerer Kopfhaut neigen. Auch Menschen mit schwachem Immunsystem und/oder Diabetes sind anfälliger dafür.
Was hilft gegen Schuppen
Zur Vorbeugung und Behandlung von Schuppen gibt es einige einfache Massnahmen:
Bei trockener Kopfhaut:
- Kopfhaut täglich einige Minuten sanft massieren. Das regt die Durchblutung an und löst abgestorbene Hautzellen.
- Haare nicht täglich waschen und die Haare nach dem Waschen gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
- Shampoos und Haarpflegeprodukte sparsam verwenden. Shampoo wechseln, wenn man das Gefühl hat, dass man es nicht gut verträgt. Am besten ein mildes, allergiefreies Produkt verwenden.
- Auf zu heisses Föhnen verzichten.
Bei fettiger Kopfhaut:
- Die Kopfhaut nicht zu stark massieren beim Haare waschen.
- Die Haare nur mit lauwarmem Wasser waschen.
- Ein mild-entfettendes, aber nicht austrocknendes Shampoo verwenden.
- Nur kurz und auf einer kühleren Stufe föhnen.
Sowohl bei trockenen wie auch bei fettigen Schuppen ist zudem regelmässige Entspannung förderlich, denn Stress und negative Emotionen spielen bei Schuppen ebenfalls eine Rolle.
Auch die Ernährung kann auf Schuppen einen Einfluss haben. Eine ausgewogene Ernährung, die genügend von den «Hautvitaminen» (Vitamin A, Vitamin E) enthält, ist auf alle Fälle von Vorteil. Die Hautvitamine stecken zum Beispiel in Karotten, Grünkohl, Olivenöl oder Ölsardinen. Sie sorgen für eine von innen schöne Haut und unterstützen damit eine gesunde, schuppenfreie Kopfhaut. Auch Biotin ist wichtig. Das so genannte Schönheitsvitamin H findet man in Erdnüssen, Haferflocken und Hefe. Weiter wirkt sich das Spurenelement Zink positiv auf die Haut aus. Es ist in Bohnen, Kakao und Nüssen enthalten.
Dagegen sollte man die Finger von gewissen Genuss- und Nahrungsmitteln wie Alkohol, Weizenmehl, Zucker und Kaffee lassen. Sie fördern den Nährboden für Bakterien auf der Haut. Auch fettreiches Essen ist nicht ratsam, weil es manchmal die Talgproduktion der Haut verstärkt. Hier empfiehlt es sich zu ungesättigten Fettsäuren zu greifen, die beispielsweise in Samen, Nüssen oder Avocados enthalten sind.
Schuppen meist einfach ein kosmetisches Problem
Schuppen sind zwar unschön, aber in der Regel einfach ein kosmetisches Problem, das sich ohne ärztliche Hilfe in den Griff bekommen lässt. Es gibt jedoch Fälle, wo man sich an einen Dermatologen wenden sollte, und zwar wenn,
- die Schuppenbildung länger als einen Monat anhält und immer wiederkehrt.
- die Schuppenbildung mit starkem Juckreiz, Rötungen und Schwellungen auf der Kopfhaut verbunden ist.
- mit der Schuppenbildung auch Haarausfall einhergeht.
- ein Brennen oder Entzündungen auf der Kopfhaut auftreten.
- nässende oder verkrustete Stellen auf der Kopfhaut zu finden sind.
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- Autor/in:
- Simone Walther Büel
- Tags zum Bericht:
-
Unternehmenskommunikation
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